Die Pommesgabel aus Holz

Früher war sie die unangefochtene Königin unter den Pommes-Piekern, die keine Konkurrenz hatte: Die Pommesgabel aus Holz.
Wann genau es angefangen hat, dass man die leckeren Pommes lieber damit aufpiekte, statt sie mit den Fingern zu essen, weiß man nicht so genau. Es wurde zwar viel über die Geschichte der Fritten geschrieben, und es ist bekannt, dass sich der erste schriftliche Hinweis auf diese heute so beliebte Beilage bereits 1781 findet. Aber bisher hat sich anscheinend noch niemand die Mühe gemacht, die Geschichte der Pommesgabel aufzuschreiben.

Dass es irgendwann dazu kommen musste, das liegt auf der Hand. Denn gerade wenn man zum Beispiel mittags schnell an der nächsten Imbissbude eine Portion Fritten vertilgt, will man natürlich nachher nicht mit fettigen Fingern ins Büro zurückkehren. So kam wohl irgendwann mal ein schlauer Mensch auf die Idee, eine kleine hölzerne Gabel dazu zu legen. An andere Materialien war damals wohl auch noch nicht zu denken.

Anfangs wurden die Pommesgabeln aufgehoben, nach jeder Benutzung gespült und wiederverwendet. Heutzutage allerdings sind sie billig genug, dass man auf diesen Aufwand und die dabei doch etwas unsichere Hygiene verzichten kann – heute wirft man die Pommesgabel nach der Benutzung einfach weg. Das ist auch viel praktischer, wenn man sich das Fast Food einfach nur am Stand holt, aber anderswo verzehrt – dann muss man die Gabel nicht zurückbringen. Es passt auch einfach zu den Pappbehältern und den dünnen Einwegservietten, die man ansonsten verwendet.

Um die Ehre der Einführung der Pommesgabel zum Wegwerfen streiten sich übrigens die deutsche Hauptstadt Berlin, mit ihren unzähligen Pommesbuden, und die Niederlande. Weil die Verarbeitung von Holz im Detail sehr aufwendig ist, verzichtet man bei der Pommesgabel aus Holz oft auf den dritten Zacken und beschränkt sich auf einen Zweizack. Was ja auch vollkommen ausreichend ist, um die Stücke der geschnittenen Currywurst oder die leckeren Pommes Stücke aufzuspießen.

Natürlich verwendet man für die Herstellung von hölzernen Pommesgabeln keine Edelhölzer; man schadet also der Umwelt nicht, wenn man zum hölzernen Pieker greift. Die Vorteile der hölzernen Pommesgabeln liegen auf der Hand – Holz ist quasi von selbst hygienisch, und das ist ja nun besonders wichtig, wenn es ums Essen geht. Das Holz lässt sich biologisch abbauen, ohne Rückstände zu hinterlassen, dieser Pieker ist also noch dazu umweltfreundlich.

Er hat aber auch Nachteile – zum einen sind diese Pieker teurer als die Minigabeln aus Kunststoff. Und zum anderen hat Holz einen gewissen Eigengeschmack, der sich nicht für jeden mit Kartoffeln und Currywurst verträgt.